Der Ort Bernreuth, dessen Ursprünge vermutlich ins 7. – 8. Jahrhundert zurückgehen, wie es Eckehart Griesbach in seinem Buch „Truppenübungsplatz Grafenwöhr“ beschreibt, lag auf einer kleinen Anhöhe 3,5 km südostwärts von Auerbach entfernt. Bei der Erweiterung des Truppenübungsplatzes 1938 befand sich der Ort unmittelbar an der Grenze und wurde aufgelöst.
Nach dem Ersten Weltkrieg war es durch den Truppenabbau im „Lager“ ruhig geworden. Dies sollte sich mit der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 ändern. Der Übungsplatz wurde nicht nur Aufstellungs- und Stationierungsstandort für viele neue Verbände und Einheiten, man verlegte immer größere Truppenteile zu Schieß- und Gefechtsübungen nach Grafenwöhr. Eine so stark anwachsende Armee benötigte modernere und größere Kasernen, Einrichtungen und Übungsräume. Das Truppenlager aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war zu klein, deshalb wurde neben der Erweiterung des Ostlagers Grafenwöhr und dem Bau eines Südlagers in Vilseck auch ein Westlager in Bernreuth in Betracht gezogen.
Baustoffknappheit führte dazu, dass das Westlager allerdings nicht wie geplant ausgebaut werden konnte. Anstelle des geplanten Lagers aus Steinbauten entstand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Barackenlager, das bis zu 12.000 Soldaten aufnehmen konnte. In der Endphase des Krieges waren eine Luftwaffenfelddivision und Teile der ungarischen Armee, die an deutscher Seite kämpfte, in Bernreuth stationiert. Die ungarischen Soldaten wurden an deutschen Waffen ausgebildet und für einen Fronteinsatz vorbereitet. Zum Zeitpunkt der Besatzung durch amerikanische Truppen am 19. April 1945 befand sich kein einziger Soldat mehr im Westlager, es wurde kurz zuvor geräumt.
Das Westlager Bernreuth diente von Mai 1945 bis Mitte 1946 als Gefangenenlager für Angehörige der SS-Truppe und ist damals unter der Bezeichnung „SS-Lager Auerbach“ bekanntgeworden. Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass war für kurze Zeit als Gefangener in Bernreuth untergebracht. Danach diente das Barackenlager noch als Unterkunft für Kriegsflüchtlinge, wurde aber durch die Bevölkerung, die auf der Suche nach Baumaterialien war, ausgeplündert. Bereits 1949 glich es einem Ruinenfeld und wurde schließlich eingeebnet.
Das heutige Bernreuth bei Auerbach entstand 1938 ca. 500 m nordwestlich vom alten Dorf entfernt. Die Bewohner des alten Bernreuth siedelten in die neue Ortschaft um. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben auch Vertriebene und fanden in dem kleinen Ort eine neue Heimat.