Wer sich viel bewegt, fördert maßgeblich seine Gesundheit. Sport stärkt die Abwehrkräfte, baut Stress ab und beugt Erkrankungen vor. Dies erkannte man in Grafenwöhr schon sehr früh, denn bereits am 26. Februar 1910 trafen sich 60 junge Männer und gründeten den „Turnverein Grafenwöhr“. Da es in der Stadt keine Turnhalle gab, fanden die Veranstaltungen, wie Wett- oder Schauturnen, auf einem Freiturnplatz statt. Die Freiübungen glichen einem Spektakel, denn sie wurden nachmittags mit Blasmusik begleitet und die abendlichen Pyramiden bengalisch beleuchtet. Während des Ersten Weltkrieges ruhte der Verein. Erst im Februar 1922 belebte man den Verein im Gasthaus „Militärbahnhof“ wieder, so beschreibt es der bereits verstorbene Monsignore Karl Wohlgut in seinem Buch „Heimat Grafenwöhr“.
Fußball gespielt wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg. Den Anstoß dazu gaben 1919 wahrscheinlich die im Lager stationierten Soldaten und somit fanden die ersten Fußballspiele im Lager auf einem Platz hinter den Pferdestallungen statt. 1920 berichtete erstmals der „Weidener Anzeiger“ über den Fußballclub Grafenwöhr, der verstärkt durch Soldaten der Reichswehr gegen die 2. Mannschaft der TB Weiden 2:1 gewann. Die Fußballer waren auf der Suche nach einem Sportplatz in Grafenwöhr, aber von den Bauern war keiner bereit, für das in ihren Augen „nutzlose Ballspiel“ ein Feld zu räumen. Fußballbegeisterte Stadträte stellten einen Platz auf der „Schafhut“ in der Neuen Amberger Straße zur Verfügung, wo später eine Tankstelle entstand. Im Juni 1926 wurde ein neuer Sportplatz bei den „Herrenbüschen“, in der Nähe des heutigen Waldbads eingeweiht. Doch auch dieser stand den Spielern nicht auf Dauer zur Verfügung.
1927 fand das leidige Thema „Sportplatz“ endlich ein Ende. Auf der ehemaligen „Sauhut“ an der Bahnhofstraße wurde ein neu angelegter Platz an die Fußballspieler übergeben. Die „Gelbhosen“, wie man die Grafenwöhrer Spieler nannte, nahmen mit Begeisterung das Training dort auf. Für die Turner, die bislang im Festsaal der Gaststätte Waldlust übten, wurde eine funktionstüchtige Turnhalle geplant und im September 1928 mit einem Turnfest feierlich eingeweiht.
Ab 1946 nannte sich die sportliche Vereinigung „Turn- und Sportverein Grafenwöhr e.V.“
Im April 1955 gründete man auf Anregung von Stadtpfarrer Ludwig Schmidt die DJK. Manche sahen in dem neuen Sportverein eine Konkurrenz, was sich aber als haltlos erwies. Der Zusammenschluss der beiden Sportvereine wurde 1999 vollzogen. Seitdem gibt es die „Sportvereinigung TuS/DJK“.
Im Jahr 2004 wurde durch den SV TuS/DJK Grafenwöhr ein moderner Sportpark errichtet. Dieser beinhaltet auf einem Areal von 4,4 ha Fläche ein Funktionsgebäude mit Restaurant, eine Kegelbahn mit vier Bahnen, eine Sauna, Übungsräume und 3 Fußballfelder.
Die Sportvereinigung ist eine feste Institution in Grafenwöhr und nicht mehr wegzudenken, denn es wird ein abwechslungsreiches Fitnessprogramm angeboten. Alt und Jung können aus vielen verschiedenen Sportarten, wie Fußball, Handball, Judo, Kegeln, Nordic Walking, Ski, Tischtennis, Turnen, Yoga, Funktional Fitness, Tanzen, Eisstock oder Volleyball wählen. Die erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit des Vereins ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Da bleiben für kleine und große Sportbegeisterte keine Wünsche offen!