Zu Zeiten der Erbauung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr wurde zur Erschließung der Schießbahnen eine 60 cm Schmalspurfeldbahn erbaut. Bereits 1908 konnten die Bahnhofsanlagen für die Feldbahn in Langenbruck und im Lager Grafenwöhr in Betrieb genommen werden.
In den Anfangsjahren wurde die Feldbahn fast ausschließlich für den Baumaterialtransport genutzt. Die Feldbahn führte erst von Grafenwöhr nach Langenbruck und wurde später um den gesamten alten Platz gebaut.
Ab August 1909 wurde sie offiziell als Ringbahn bezeichnet. Nach ihrer Fertigstellung umfasste das Schienennetz eine Länge von ca. 40 Kilometern. Mit der Schmalspurbahn wurden die Soldaten mit Gepäck, Geschützen und Munition innerhalb des Platzes befördert.
Das Bild zeigt die Feldbahn auf der Schaumbachbrücke nahe dem Ringbahnhof. Die Lokomotive pumpt Wasser aus dem Schaumbach.
Eine Draisine auf der Brücke am Röthelweiher 1909. Der Zivilist ist Königl. Baurat Wilhelm Kemmler.
Mit der Feldbahn konnten auch Zivilisten Ausflüge zum Erzhäusl und zum Bahnhof Langenbruck unternehmen.
Arbeiterinnen und Arbeiter des Forstamtes Grafenwöhrs nutzten die Ringbahn für die tägliche Arbeit. Es wurde Torf und Holz mit den Waggons transportiert.
Die Ringbahn blieb bis 1945 in Betrieb. Von der Bahn selbst ist nichts mehr erhalten geblieben. Nur das Gleisbett der Feldbahn erinnert noch heute anhand vieler Geländeabschnitte an die einstige kleine Bahn. Das Material der Bahn wurde nach dem Krieg zu anderer Verwendung freigegeben.
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