Vor über hundert Jahren widmete sich der Verschönerungsverein Grafenwöhr (heute Heimatverein) der Steigerung der Attraktivität der Stadt. Neben vielen Aktivitäten wie dem Aufstellen von Bänken oder Blumenschmuck wurden unter anderem in zahlreichen Straßen von Grafenwöhr Bäume gepflanzt.
Dies geschah vor allem am Schönberg und am Annaberg und ist der Grund, warum die beiden Hügel bis heute nicht bebaut sind und den Grafenwöhrern als Naherholungsgebiete dienen.
Oberhalb des Annaberges schlängelt sich der Weg weiter nach oben zum Galgenberg. Früher war hier der Galgen des Pflegamts, heute steht dort in der Nähe ein Wasserhäuschen. Der Platz offenbart durch die Bäume hindurch einen guten Einblick in die Kaserne am Truppenübungsplatz. Der Weg vom Annaberg zum Galgenberg war von 1898 gut hundert Jahre von einer Birkenallee gesäumt. Die Aufzeichnungen des Heimatvereins berichten, dass der alte Galgen bei der Pflanzung der Allee noch gestanden haben soll. Man war sehr stolz auf die Promenade und sie wurde oftmals fotografiert, bis zuletzt war sie auch ein beliebter Hintergrund für Brautpaare.
Von den Birken steht heute keine mehr, auch nicht im Birkenhain nördlich der Bergkirche, den man in der Zeit um den Ersten Weltkrieg anlegte. Die Bäume haben eine ungefähre Lebensdauer von 80 Jahren und der Bestand verminderte sich immer mehr. Die letzten Exemplare wurden 1998/99, also hundert Jahre nach ihrer Pflanzung, von der Stadtgärtnerei entfernt und durch Kastanien ersetzt.
Was bleibt sind Erinnerungen und Fotos an einen Ort, an dem und in den man sich verlieben könnte. Auch ohne Birkenallee ist der Weg heutzutage allemal einen Spaziergang wert.