Das US-Airfield bei Hammergmünd, entlang der Bundesstraße 299, steht heute unter der Verwaltung der US-Armee. Die Geschichte der Fliegerei in Grafenwöhr begann aber schon mit den Anfängen des Truppenübungsplatzes. Bereits 1913 wurden bei Hammergmünd zwei Doppeldecker in einem Flugzeugschuppen stationiert und mit dem Kriegseintritt der USA musste 1917 auch Deutschland die Fliegerei ausbauen. Die Flugtechnik steckte damals noch in den Kinderschuhen, denn erst um 1900 fanden die ersten motorbetriebenen Flüge statt.
Wie Gerald Morgenstern in seinem Buch „Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Gestern – Heute“ beschreibt, kam 1917 der Beschluss, den Flugstützpunkt Hammergmünd zu einer provisorischen Artillerie-Flieger-Station aufzustufen. 1918 wurde diese zu einer Artillerie-Beobachter-Schule ausgebaut.
Da nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland die militärische Fliegerei verboten war, wurde die Nutzung des Flugfeldes erst in den 1930er Jahren wieder aufgenommen und während der Wehrmachtszeit erweitert. Ebenso entstand parallel zum Bau des Südlagers in Vilseck zu dieser Zeit in Heringnohe bei Vilseck eine Start- und Landebahn. Dort unterhielt die Firma Messerschmitt zeitweise eine eigene Außenstelle.
In den Archiven des Kultur- und Militärmuseums sind zahlreiche Fotos von den ersten Flugversuchen bei Hammergmünd zu finden. Die Bruchlandungen der Piloten wurden dokumentiert und so mancher Absturz endete sogar tödlich.
Bei den Hubschraubern, die man heute auf dem Flugfeld bei Hammergmünd beim Vorbeifahren sehen kann, handelt es sich um Rettungshelikopter der US-Armee. Die Piloten und das medizinische Fachpersonal sind Tag und Nacht in Bereitschaft. Militärische Flugzeuge, Hubschrauber und Fallschirmspringer gehören gestern wie heute zum täglichen Bild über den Wolken von Grafenwöhr.