Zahlreiche alte Volks- und Soldatenlieder gibt es rund um das Leben eines Soldaten. Meist mit Humor verfasst könnte man meinen es sollte damit die harte Wahrheit verdrängt werden. Nicht nur in Liedern verarbeiteten Soldaten ihren Alltag. Im Fotoarchiv des Museums befinden sich zahlreiche Witzpostkarten. Soldaten des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr waren in früher Zeit wohl sehr humorvoll, denn sie schickten lustige Postkarten nach Hause und nahmen gerne ihr Soldatenleben in Grafenwöhr auf die „Schippe“.
Vielleicht wollten sie damit ihren Lieben ein gutes Gefühl vermitteln, dass es ihnen fern der Heimat gut geht. Oder der Schwarze Humor war eine Methode, dem mühsamen Leben im Truppenlager etwas Leichtigkeit zu verleihen. Wir wissen nicht genau, was hinter diesen Witzpostkarten steckt.
Tatsache ist, dass Postkarten aus Grafenwöhr viel zu erzählen hatten, über beide Weltkriege, die Goldenen Zwanziger oder die Übernahme des „Lagers“ durch die Amerikaner. Unzählige Postkarten wurden vom Truppenübungsplatz aus in die ganze Welt verschickt, so dass Erinnerungen an Grafenwöhr weltweit an Wänden hängen oder in Schubladen liegen. Übrigens wurden diese Witzpostkarten relativ bald verboten. Im Januar 1935 verbietet die Kommandantur den Vertrieb dieser Karten, da diese das Ansehen des Truppenübungsplatzes schädigten. Auch der Stadtrat wurde darüber informiert, dass der Verkauf dieser Karten untersagt sei.
Die Stadt und der Truppenübungsplatz haben von jeher so viele schöne Motive zu bieten, da waren die Witzpostkarten mit Sicherheit überflüssig.
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